Bacchus
Die Bacchusrebe entstand 1935 durch eine Rückkreuzung des Pfälzers Peter Morio von Silvaner X Riesling und Müller-Thurgau.Er besitzt weiß - wollige Triebspitzen und große Blätter, die mehr rund als schwach dreilappig sind. Die dichtbeerigen Trauben mittlerer Größe des Bacchus sind mit rundlich, gelbgrünen Beeren besetzt.Die Weine haben ein muskatartiges Bukett, sind vollmundig, würzig - reif und erinnern zuweilen an die Scheurebe.
Domina
Die Domina stellt eine Kreuzung (Portugieser x Blauer Spätburgunder) der Bundesforschungsanstalt für Rebzüchtung Geilweilerhof bei Landau in der Pfalz dar. Das Geschmacksbild dieser tiefdunkelblauen Rotweine wird von einem kräftigen Bukett und markanter Säure geprägt. In einem gut sortierten Weinkeller sollte diese Sorte nicht fehlen. Ein längeres Flaschenlager entlohnt nach Jahren durch Vollmundigkeit des Weines.
Kerner
Als Kerner wurde die von August Herold ab 1930 in Weinsberg gezüchtete Kreuzung aus Trollinger und Riesling bekannt. In seinem dichten Geblatt verstecken sich runde, grünliche, dickschalige Beeren. Der Kerner bringt rieslingartige Weine hervor, weshalb er auch als Grundwein für Sekt verwendet wird. Durch seine feine Säure, Frucht, Eleganz und Rasse zieht er den Weintrinker in seinen Bann.
Müller - Thurgau
Der Müller - Thurgau, Frankens wohl bekannteste Neuzüchtung, wurde um 1890 von Hermann Müller aus dem schweizerischen Kanton Thurgau als Kreuzung Riesling X Silvaner gezüchtet. Wie sich allerdings in späteren Erbgutuntersuchungen herausstellte ist er vielmehr eine Selbstbefruchtung des Riesling, andere Experten behaupten auch er sei eine Kreuzung aus Riesling-Muskateller-Gutedel.Im Weinberg ist der Müller - Thurgau an seinen tief ausgebuchteten, meist fünflappigen Blättern und großen lockerbeerigen Trauben zu erkennen. Die ovalen gelblichen Trauben weisen einen markanten Muskatgeschmack auf.Als blumig mild wird sein Wein beschrieben. Die Skala reicht vom erfrischenden Vormittagsschoppen über harmonische würzig-elegante Kabinettweine bis hin zu Auslesen, die das Muskatbukett gerade noch ahnen lassen.
Rieslaner
Der Rieslaner stammt aus der Bayrischen Landesanstalt für Wein - und Gartenbau in Veitshöchheim. Die Kreuzung Silvaner X Riesling führte August Ziegler im Jahre 1921 durch. Man erkennt ihn am leichtesten an seinem kleinen dichtbeerigen Trauben und am zarten braun des jungen Laubes. Ein weiteres Merkmal ist sein robustes Laubwerk.Hans Breider, der sich in den 50er Jahren vehement für die Verbreitung des Rieslaners eingesetzt hat, beschrieb den Geschmack einst so: „Weine mit einem vielschichtigen an Pfirsich, Mirabelle und Aprikose erinnernden fruchtigen Bukett, körperreich, kräftig, charaktervoll.“
Riesling
Riesling - Weine zählen zu den edelsten der Welt, trotz ihrer späten Reife haben sie die stärkste Verbreitung in den nördlichen Weinbaugebieten Deutschlands gefunden. Die Sorte Riesling zeigt kräftigen Wuchs mit mittelgroßen, derben, fünflappigen, ziemlich tief eingeschnittenen Blättern.Die Trauben sind klein bis mittelgroß, stehen dichtgedrängt und schillern grüngelblich bis goldgelb.Rieslingweine sind rund, fruchtig, vollmundig, stahlig, kernig, rassig - vornehm - elegant und haben vor allem in guten Jahren ein sortentypisches Bukett.
Ruländer
Der Ruländer stammt vom Blauen Burgunder ab. Er fand in Deutschland Verbreitung nachdem ihn der Kaufmann Johann Seger Ruland 1711 im niedergebrannten Aachen an einer Hauswand wiederentdeckte.Er ist an seinen graubraunen, rötlichbraunen, meist jedoch kupferfarbenen Beeren oft gemischt an einem Stock, an einer Traube zu erkennen.Die Weine des Ruländers, welche oft auch unter dem Namen Grauer Burgunder verkauft werden, sind schwer, aber mild in der Säure und von rundem, blumigen, feinen Aroma.
Silvaner
Die Traditionsrebsorte Frankens, die um 1665 in Franken eingeführt wurde, hat ihre Ursprünge wahrscheinlich in Transsilvanien, dem heutigen Siebenbürgen in Rumänien. Der Silvaner, eine Kreuzung von von Traminer X Österreichisch Weiß, bringt in Franken blumige, artvolle, bodenbetonte, kräftige Weine hervor und ist so durch die verschiedenen Gesteinsarten die in den fränkischen Weinbergen vorherrschen geprägt, um immer neue Geschmacksnuancen zu entdecken. In reifen Jahren ist der Silvaner in seinem Stoff- und Körpergehalt unübertroffen.