Die Winzer vom Krähenschnabel

Bukard Diener, Herrmann Diener, Paul Diener, Rudolf Diener, Stefan Endrich, Simone Eyrich, Bernhard Fischer, Walter Fischer, Elke Keller, Walter Kunz, Anton Liebler, Peter Liebler, Rolf Liebler, Rudolf Liebler, Thomas Liebler, Edwin Martin, Egon Schneider, Walter Schneider, Edith Seelein, Erich Väth, Franz-Josef Väth, Hans Väth, Hartmut Väth, Rainer Väth und Werner Väth (alle Erlenbach) 

Manuela Brönner, Gundram Engelhart, Stefan Fischer, Gudrun Fleischmann, Felicitas Kuhn, Peter Müller, Winfried Stumpf, Claudia Väth, Marianne Würr (alle Tiefenthal) 

Oskar Schneider (Esselbach), Margarete Kasamas und Veronika Römisch (Marktheidenfeld), Marion Schumacher (Remlingen), Horst Weiss (Würzburg), Gerlinde Mittnacht (Roßbrunn)

Erlenbacher Krähenschnabel - oder:

Eine Lage wie ein Musenkuss

 

Es ist hinreichend bekannt, dass Wein die Gemüter von Dichtern und Denkern bewegt. Ganzgleich ob rot oder weiß, ein guter Wein inspiriert uns oft zum Weiterdenken. Er macht uns kommunikativ und sorgt dafür, dass in netter Runde geplaudert und gelacht wird. Die Weine vom Erlenbacher Krähenschnabel und die Lage an sich, haben Otto Blank 1991 dazu motiviert, ein Akrostichon zu verfassen. Das ist ein Gedicht, bei dem die Anfangsbuchstaben jeder Zeile hintereinander gelesen ein bestimmtes Wort ergeben. Im vorliegenden Akrostichon wird der Krähenschnabelbedichtet und wir möchten die Freude daran mit ihnen teilen: Otto Blank sei Dank! 

 

Erlenbacher Weinlied

Ich kenn’ nen Ort in Franken,
gar stolz sein Kirchturm sich erhebt.
Viel Berge ihn umranken,
worauf der Weinstock blüht.
Der Saft aus diesen Reben
er muß gekostet sein.
Gleich fühlst Du neues Leben,
begeistert stimmst Du ein:
Ach dieser Wein, so lieblich und so fein,
oh, der kann doch nur e Erlebacher sei.

Denke Dir, ist's möglich,
was unser Herrgott erschafft.
Für jede Grille ist hier
ne eigne Lag erdacht.
Krähenschnabel, Uensberg,
Buhleit und Hermannsberg,
der Alte- und der Bäuerleinsberg
trinkst die, dann bist Du zwerch.
Ach dieser Wein, so lieblich und so fein,
oh, der kann doch nur e Erlebacher sei.

Bist Du einmal schwächlich,
trinkst halt dann einen vom Berg,
bald merkst Du ganz gemächlich
ein Ries wird aus dem Zwerg.
Hermann-, Bäuerlein-, Uensberg,
dein Wein ist Medizin,
den nehme ich nicht löffelweis,
stell mir'ne Maß voll hin.
Ach dieser Wein, so lieblich und so fein,
oh, der kann doch nur e Erlebacher sei.

Dein Herz kennt schwere Leiden,
verlassen hat Dich Dein Lieb.
Buh- und Winterleiten
den Trost Dir dann schon gibt.
‘- Schlürfst diese Sorgenbrecher,
hast Dich mit denen vermählt,
dann fühlst Du, froher Zecher,
wie richtig Du gewählt.
Ach dieser Wein, so lieblich und so fein,
oh, der kann doch nur e Erlebacher sei.

Ist Dir's miserabel,
Bist müd und schon halb tot,
ein Glas vom Krähenschnabel
das macht Dich wieder flott.
Beim nächsten spürst ein Wummern,
ein kribbbeln, kriegst a Schneid,
Weckst Kräfte, die da schlummern,
zu allem bist bereit.
Ach dieser Wein, so lieblich und so fein,
oh, der kann doch nur e Erlebacher sei.

Drum:
Trink en Erlebacher
Trink en Erlebacher
Aus em Griesgram wird a Lacher.
O, Susanna, paar Schöppli von dem edle Wein,
dann zwick’s Maul zamm,
denn der muß drinne blei'.


 So viel schöne Poesie inspiriert von unserer Lage , die seit Jahren sowohl erfolgreiche 1er Traube Weine für das Premiumsegment "hergibt" als auch immer wieder großartige Silvaner-Eisweine. Schon seit Einführung des 1er Traube Programms im Jahre 1999 sind einige Winzer in Erlenbach dabei und gleich im ersten Jahr wurden sie mit einer Medallie belohnt. Das motiviert natürlich weiterzumachen.

Auch andere Programme werden hier erfolgreich angebaut- mit Rebsortenschwerpunkt Silvaner, Müller-Thurgau und Domina. Auffällig gute Graue Burgunder kommen ebenfalls von hier!

Diese Lage auf unterem Muschelkalk war eine der Ersten, die 1953 beim Start der Flurbereinigung in Bayern dabei war. Sie besteht aus sieben Einzellagen, die 1970 zum Krähenschnabel zusammengeführt wurden. Inzwischen werden um die 50% der Fläche mit moderner Weinbergstechnik bearbeitet - teilweise im Dienstleistungssystem, vor allem was Pflanzenschutz und Bodenarbeit betrifft. Hier sind die Winzer untereinander gut vernetzt und organisiert und das schon seit Generationen.

Erlenbach ist eine tratitionelle Weinbaugemeinde, wo oft schon der Großvater der jetzt aktiven Winzer im Weinberg stand. Ein berühmter Opa ist Hugo Väth: Er war einer der Gründerväter der GWF im Jahre 1959.

Zurück in die Zukunft. Absolut empfehlenswert ist der Erlenbacher Weinwandertag, der Gäste und Freunde des Ortes zahlreich durch den oben beschriebenen Krähenschnabel führt. Er findet auch heuer wieder an Christi Himmelfahrt statt. Sowohl die GWF-Winzer als auch die Selbstvermarkter vor Ort gestalten diesen vom örtlichen Sportverein organisierten Tag im Weinberg gemeinsam. Für gutes Essen und Wein, der die Gedanken beflügelt, ist garantiert gesorgt!